Weinreise Herbst 2023
Auf geht es ins nächste Abenteuer.
Nach einem arbeitsreichen Sommer 2023 haben wir uns diese Reise wahrlich verdient. Unser Ziel ist es, frische Inspirationen und aufregende Trends mit nach Neustadt zu bringen. Gleichzeitig freuen wir uns darauf, jede Menge Spaß zu haben und unvergessliche Momente zu erleben.
In diesem Blogbeitrag werde ich euch von unseren einzelnen Stationen unserer Weinreise berichten. Darüber hinaus gebe ich euch meine Empfehlungen zu Übernachtungsmöglichkeiten, tollen Weinproben und natürlich viele wissenswerte Informationen über die Regionen und den Weinanbau mit auf den Weg.
Lasst uns gemeinsam auf Weinreise gehen!
26.Oktober 2023 bis 25. November 2023
Zunächst machten Lucie und ich uns auf den Weg nach Stade, um meinen Ehemann, Fahrer und Hausmeister, abzuholen.
Im Restaurant Barbarossa bei Lars begannen wir unsere Reise mit einem köstlichen Abendessen.
Anschließend fuhren wir weiter nach Groningen, wo Lucie die nächsten zwei Wochen das Studentenleben meiner Tochter in vollen Zügen genießen durfte.
Frankreich
Loire
Unsere erste Station war das Loire Chateau de Piegue. Das Château Piéguë verkörpert die französische Lebenskunst mit einer Mischung aus architektonischen Stilen aus verschiedenen Epochen. Die 5 großen Zimmer sind authentisch eingerichtet, um die Materialien des Schlosses hervorzuheben. Von dort aus genossen wir den Ausblick auf den Park mit seinen italienischen Kiefern, die umliegenden Weinberge und das malerische Dorf Rochefort-sur-Loire. Leider hatten wir für diesen zauberhaften Ort nur eine Übernachtung gebucht, was definitiv zu kurz war.
Die Loire ist Frankreichs längster Fluss. An rund 400 der insgesamt rund 1.000 Flusskilometer werden 70.000 Hektar Wein angebaut. Einige der Gebiete zählen zu den berühmtesten in ganz Frankreich. Dazu gehören Sancerre und Pouilly-Fumé am Oberlauf des Flusses mit ihren Sauvignon blancs. Dazu gehören ebenso die Touraine, Vouvray, Saumur und Anjou im mittleren Teil. Sie erstrecken sich rund um die von Schlössern gesäumten pittoresken Städte Blois, Tours und Angers, wo vor allem Chenin blanc und der rote Cabernet franc wachsen. Beide Sorten erzeugen rund um Saumur nicht nur hervorragende trockene Weine sondern sind auch Grundlage des Crémant de Loire. Kurz vor der Mündung des Flusses in den Atlantik regiert die Rebsorte Melon de Bourgogne, besser bekannt als Muscadet de Sèvre et Maine. Der Muscadet ist bekannt als Begleiter von Austern und weiteren Meeresfrüchten.
Leider waren wir noch nicht in der Wein Mut. Für dieses Mal wollten wir uns einfach einen kleinen Überblick verschaffen. Das Wetter war nicht wirklich schön. Wir wollten weiter in den Süden. Aber wir werden definitiv zurück kommen!
Auf der Durchreise folgten wir dem Fluss bis zum Atlantik.
Atlantikküste
In Pornic machten wir einen kurzen Lunch Stopp, wo uns der Sturm wieder einholte. Unser Auto stand zum Glück etwas höher.
Auf dem Weg nach Süden besuchten wir das Château Les Cabannes. Das Château befindet sich wenige Kilometer südlich des mittelalterlichen Dorfes Saint-Emilion. Der Weinberg erstreckt sich über eine Fläche von 7 Hektar, auf der drei verschiedene Weine hergestellt werden: Saint-Emilion Grand Cru, Saint-Emilion und eine kleine Produktion von rotem Bordeaux. Hier hatten wir eine kleine Verkostung mit Peter. Empfehlung von Kunden!
In Biarritz verbrachten wir eine Nacht auf einen Caravan Platz ohne WC dafür nah am Meer. Am Strand gab es zum Glück ein öffentliches WC. Mit den Fahrrädern waren wir schnell in der Stadt, obwohl Biarritz echt hügelig ist. Der Sturm verfolgte uns weiter. Wir genossen den Anblick der spektakulären Wellen.
Tipp: Biarritz hat eine tolle Markthalle und die Tapasbars rund um die Halle sind zur Lunchzeit einfach ein muss.
Spanien
Pasai Donibanea
Weiter ging es Richtung Spanien. Da wir im letzten Jahr in San Sebastian waren, wollte ich dieses Mal eine andere Ecke erkundigen. Also Pasai Donibane liegt direkt neben San Sebastian. Man erreicht diesen Ort indem man glaube ich den hässlichsten Industriehafen Europas durchquert. In die Altstadt geht es nur zu Fuß rein oder mit dem Rad. Das hieß, Fahrräder ab und das Gepäck geschnürt. Die Altstadt von Pasai Donibane (San Juan) erstreckt sich auf eine einzige Straße. Sie beginnt im Bizkaia-Viertel und geht weiter bis zur Bucht Alabortza. Die engen, gepflasterten Straßen machen eine wirklich einladende Umgebung aus. Man kann eine schöne Wanderung am Meer machen und dabei die sensationelle Aussicht genießen. Unser Hotel lag am Ende der Altstadt und hieß genau wie das Piratendorf. Tolles saniertes Gebäude mit leckerem Frühstück.
Logrono/ Salamanca
Logroño ist eine Stadt in der autonomen Gemeinschaft La Rioja im Norden Spaniens. Die Stadt ist bekannt für ihre Weine und Tapas. Die Straße Calle Laurel, ist besonders für ihre Tapasbars bekannt. Es ist die bekanntesten Tapasmeilen der Welt und bietet eine große Auswahl an Tapas. Da mussten wir natürlich auch dieses Jahr hin.
Um Logroño findet man viele große Winzer und ihre tollen Bauten.
Auf unserem Weg nach Salamanca statteten wir Javier Rodríguez einen Besuch in seiner Winery in Toro ab. Er gehört zu den versiertesten Weinmachern in Spanien und ist spezialisiert auf ausgefeilte Terroir-Weine. Und es scheint, als verstünde keiner die Tempranillo-Rebe besser als er. Das zeigt sich auch, wenn er die Weine in gebrauchte Whisky-Fässer legt.
Hier durften wir die neuen Jahrgänge probieren. Einige seiner Weine gibt es bei uns Laden.
Danach ging es nach Salamanca eines der schönsten Welterbestätte Spaniens. Ein Gang durch die gepflasterten Straßen der historischen Altstadt entlang an den Baudenkmälern mit ihrer charakteristischen goldgelben Farbe, wie beispielsweise die Universität und die beiden Kathedralen -einfach traumhaft. Viele der Gebäude verbergen darüber hinaus eine Unzahl Geheimnisse. Leider war es echt saukalt. Zum Glück lag unser Hotel mitten im Zentrum. Am Abend aßen wir wieder im Bambu einem tollen Lokal mit sehr kreativen Tapas. In Logroño und Salamance übernachteten wir in Sercotels. Diese lagen mitten in der Stadt, hatten Tiefgaragenplätze und ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.
Portugal
Douro Tal
Von Salamanca ist es nicht mehr weit nach Portugal. Das wir im Douro durchquerten. Nahe Lamego besuchten wir auch dieses Jahr wieder Aneto. Weinberge, romantische Dörfer und tolle Aussichten: das Douro-Tal im Norden Portugals ist eine der faszinierendsten Regionen des Landes. In Lamego statteten wir zum Lunch das ANETO & TABLE einen Besuch ab. Es wurde ursprünglich mit der Absicht geschaffen die Marke Aneto bekanntzumachen und deren Weine zu vertreiben. Diese harmonisieren auf ideale Weise mit den typischen lokalen Speisen aus hochwertigen Zutaten mit innovativem Einschlag. Ein Genuss für Auge und Gaumen.
Atlantikküste nördlich Lissabon
Danach ging es wieder auf einen Campingplatz direkt am Meer. Hier war auch mal wieder Sturmflut angesagt. In Portugal und Spanien sind viele Campingplätze auch in der Nebensaison geöffnet. Was für uns eine günstige Übernachtungsmöglichkeit bot. In Porto Novo bezogen wir nochmal ein Hotel direkt am Strand => Maceira Promar- Eco Beach. Lage war super, allerdings hatten wir einen mächtigen Sturm und unsere Fenster klapperten die ganze Nacht. Auf der Durchreise besuchten wir Nazaré. Das verträumte Fischerdörfchen an der Westküste Portugals, knapp 110 Kilometer nördlich von Lissabon, ist unter Wassersportlern weltweit für seine Wellen bekannt. Diese Wellen sind nicht einfach nur groß und mächtig – sie zählen gar zu den monströsesten Big Waves der Welt.
Für die Nacht fanden wir einen schönen Campingplatz südlich Lissabons. Eigentlich wollten wir mit dem Rad an der Küste entlang nach Lissabon reinfahren. Das sollte 2 Stunden dauern. Leider hatte ich nach einer Stunde einen Platten. An der Küste hatte man das Gefühl ganz Lissabon ist unterwegs. Alle wollten die riesigen Wellen sehen und genossen das Wetter.
Lissabon
In Lissabon besuchten wir die Weinmesse und probierten uns durch alle Weinregionen. Auch hier steht der Naturwein hoch im Trend. Mein Favorit bleibt immer noch das Duoro Tal.
Algarve
Nachdem wir sämtliche Weinregionen Portugal durchprobiert hatten ging es an die Algarve. Außerhalb der Saison ein Traum. Wir fuhren einmal die Algarve von West nach Ost ab. In Lagos leisteten wir uns ein Hotel, da wir für die Campingplätze zu spät waren. Hier sind in der Nebensaison viele ältere Paare unterwegs und entfliehen der grauen Jahreszeit im Norden. Ein Muss war Fuseta da ich alle Romane von "Lost in Fuseta" gelesen habe, musste ich mir die Gegend mal selber ansehen. Ich war nicht die Einzige.
Spanien
Andalusien, Sevilla/ Jerez de Frontera
Wer die Seele Spaniens erleben will, ist in Andalusien richtig. Von Fuseta ging es nach Sevilla natürlich auf einen Caravan Parkplatz. Es war echt warm an dem Tag und wir hatten das Glück unter einem Schleppdach stehen zu dürfen. Wir fuhren mit unseren Rädern in die Stadt. Am Ufer des Flusses Guadalquivir gelegen, ist die wunderschöne Stadt eines der größten historischen Zentren Europas. Die südspanische Hauptstadt ist bekannt für ihre historischen Kirchen, üppigen grünen Gärten und maurischen Paläste. Sie ist ideal für Reisende, die den Glanz der Geschichte zwischen Spaziergängen durch die engen Gassen und entspannten Mahlzeiten in gemütlichen Cafés zu schätzen wissen.
Beliebte Ziele sind der Königspalast Alcázar von Sevilla, die Setas von Sevilla und der berühmte Platz Plaza de España. Die Stadt ist einfach schön. Für einen Wochenendtrip sehr zu empfehlen.
Da wir in der Sherry Region waren ging es für uns nach einem Tag schon weiter nach Jerez de la Frontera. Die Stadt ist bekannt für seine Sherry-Weine, Pferde und Flamenco. Die historische Altstadt wurde zum historischen Bauensemble erklärt.
Auch diese Stadt eroberten wir mit dem Rad. Ein Besuch in einer der Bodegas der Stadt vermittelt den Gästen einen guten Eindruck von der Weintradition. Die meisten Bodegas sind riesig und auch inzwischen in der Hand von ausländischen Investoren. Wir statteten der Bodera Fundador einen Besuch ab und verkosteten 30 Jahre alten Sherry. Leider kann ich dem trockenem Sherry nicht viel abgewinnen. Während der Verkostung bekamen wir von Spaniern einen tollen Restauranttip=>La Carboná. Tolles Restaurant - fanden die vielen Spanier darin auch. Hier bekam ich einen tollen Weißwein. Das Weingut besuchten wir dann auch gleich am nächsten Tag.
Bodega Forlong – El Puerto de Santa Maria – Jerez – Spanien
Die Bodega de Forlong wurde 2007 von dem jungen weinverrückten Paar Alejandro und Rocio Áspera in El Puerto de Santa Maria gegründet. Die Kellerei ist klein und fein, aber die Ansprüche gross und liebenswert. Mit grossem Enthusiasmus wird hier traditionell und biodynamisch gearbeitet. Alle Weine werden auf der kleinen Finca Forlong in Kleinstauflage produziert und mit sehr viel Sachverstand in Flaschen gefüllt.
Cordoba, Costa del Sol & Costa Dorada
Malaga/ Valencia
Von Andalusien ging es zur Costa del Sol Richtung Malaga. Wir waren geschockt von den ganzen Ferienimmobilien entlang der Küste. Daher entschieden wir uns für einen kleinen Abstecher ins Landesinnere nach Córdoba. Die Stadt, deren Vorläufer bis in die römische Antike reicht, ist von ihrem historischen Erbe und vielen Bauten aus der Zeit der maurischen Herrschaft geprägt, als Córdoba zeitweilig das Zentrum von Regierung und Gelehrsamkeit auf der Iberischen Halbinsel und eine der größten Städte der Welt war. Die aus einer Moschee hervorgegangene Mezquita-Catedral – eine der größten erhaltenen Europas – ist seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Hier legten wir einen Tag Kultur ein. Auf dem Weg nach Córdoba kamen wir durch riesige Olivenanbaugebiete. Auf der Suche nach gutem und günstigem Öl landeten wir an sehr skurrilen Orten. Zum Beispiel in einer alten Ölpresse mit um die 10 Oldtimer, die ein alter Mann mit seiner Katze bewachte. Auf dem Weg zurück an die Küste besuchten wir das Weingut Vegalfora. Dieses Weingut hatte ich bereits in meinem Sortiment und so nutzte ich die Gelegenheit für einen kleinen Besuch. Tolles Bioweingut. Weiter ging es Richtung Valencia. Hier bekamen wir nur noch einen Campingplatz etwas außerhalb von Valencia, dafür direkt an der Küste. Wir nahmen unsere Räder und es sollte auf in die Stadt gehen, Leider endete der Radweg auf dem Highway nach 30 Minuten und wir kehrten um. Wir suchten und ein Lokal am Strand und gingen schlafen. Valencia soll eine tolle Stadt für Radfahrer sein, leider kamen wir nicht bis in die Stadt. Nächstes Mal. Auf unserem Weg in den Norden kamen wir durch das felsige Priorat. Dieses gehört zu den spektakulärsten Weingegenden Spaniens. Einst in Vergessenheit geraten, verhalfen ihm visionäre Weinmacher in den 80er- und 90er-Jahren zu unvergleichlichem Glanz. Die ursprüngliche Abgeschiedenheit konnte sich die Region nordwestlich von Tarragona bewahren. Hier besuchten wir den Celler Cairats. Das katalonische Familien-Weingut Celler Cairats befindet sich in Darmos, unweit der Hafenstadt Tarragona, inmitten der bergigen Weinregion D.O. Montsant. Der private Weinkeller wurde bereits 1906 gebaut und 2010 umfassend renoviert, um mit erstklassiger Kellerei-Technik in alten Gemäuern (Cairats bedeudet in katalonisch "Querbalken") beste Montsant-Weine zu kreieren. Hier wurden wir toll empfangen und der Winzer nahm sich Zeit für uns. Die Weine und das Engagement des Winzers haben uns gut gefallen. Wir speisten zum Lunch auf Empfehlung im gleichnamigen Restaurant und besuchten danach die Bodegas Acústic Celler. In den Rotwein-Cuvées dominieren hingegen Garnacha und die wilde Cari¬ñena. Albert Jané setzt insbesondere auf alte Rebstöcke. In einigen Parzellen gedeihen Reben in einem stolzen Alter von 95 Jahren. Die Kellerei der Bodega liegt in Marçà.
Costa Brava, Cadaqués
Ich liebe Cadaqués. Ein bezaubernder Küstenort an der Costa Brava, wo das Mittelmeer auf die zerklüftete Halbinsel Cap de Creus trifft. Es ist ein Ort der künstlerischen Inspiration, wo Salvador Dalí in seinem skurrilen Haus in Port Lligat lebte und arbeitete, und wo Picasso, Miró und andere Avantgarde-Künstler ebenfalls ihre Spuren hinterließen. Hier hatten wir einen tollen Campingplatz etwas oberhalb der Stadt. Alles war fußläufig erreichbar. Wir genossen das tolle Wetter und das Meer.
Frankreich
Banyuls-sur-Mer/ Carcassone
Und dann ging es auch schon wieder nach Frankreich. Eigentlich wollten wir noch in Colliore einen kurzen Stopp einlegen, aber es war Sonntag und die Parkplätze sind in der Stadt schwer zu bekommen. Also ging es weiter durch ROUSSILLON.
Banyuls ist ein Süßwein aus Frankreich, der hauptsächlich in der Nähe der Stadt Banyuls-sur-Mer hergestellt wird. Er gehört zu Gruppe der Vin Doux Naturel Weine. Nach ein paar kurzen Stopps und Kostproben ging es dann weiter nach Carcassonne.
Die Stadt liegt ungefähr 90 Kilometer südöstlich von Toulouse in der Region Aude. Bei der Anfahrt seht ihr schon von weitem die Festungsstadt auf einem Hügel. Besser gesagt: Zu sehen sind vor allem die imposanten Festungsmauern, die mit sage und schreibe 52 Türmen gespickt sind. Die meterhohen Mauern umschließen die gesamte Altstadt, die lediglich über zwei Eingangstore zugänglich ist. Damit gilt die Cité de Carcassonne als größte ummauerte Festung Europas. Unser Ziel war ein Besuch bei der Domain Gayda. Hier waren wir verabredet. Da ich einige der Weine im Programm habe ist es immer wieder toll die Weingüter vor Ort zu besuchen. Nach der Verkostung mussten wir leider gleich weiter Richtung Heimat.